Rabenbühne Hitzkirch demnächst in Baldegg – frech, pointiert, tiefgründig
Theater Zytig | von Tatiana Troxler
Mit INKOGNITO geht’s hinunter in eine Stadt unter der Meeresoberfläche – düster, beklemmend und aus Not in einer fiktiven Zukunft entstanden. Hier, wo das Leben nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, verteidigen die Menschen ihre Positionen mit allen Mitteln. Kaum macht das Gerücht die Runde, eine Kontrollbeamtin aus der Kaiserstadt sei im Anmarsch, bricht Panik aus: Ämter geraten ins Schlingern, Intrigen sprudeln wie Blubberblasen, und plötzlich wird eine Fremde zur vermeintlichen Richterin über Wohl und Wehe der ganzen Stadt.
Da wird geschmeichelt, geschoben und geschwindelt, was das Zeug hält – Hauptsache, der eigene Posten bleibt unantastbar. Ganz vorne dabei: Stadtpräsident Anton Antonowitsch Antonow, dessen Blick längst auf die glänzende Generalsuniform gerichtet ist. Und mittendrin Mascha und Natascha, zwei Damen der Gesellschaft, die Gerüchte so elegant verbreiten wie andere ihren Fächer schwenken.
Unser 15-köpfiges Ensemble stürzt sich mit Schwung und Elan in Gogols Satire (Originaltitel Der Revisor) – in frecher Mundartfassung und mit bewusst geänderten Frauen- und Männerrollen. Dieser spielerische Perspektivwechsel schafft, neben der ganzen Lügerei und den absurden Umständen, einen verblüffend aktuellen Bezug zur heutigen Zeit. Untermalt von Christoph Blums atmosphärischer Musik entsteht ein Theaterabend, der zeigt, wie grotesk das Gewöhnliche sein kann – und wie nah uns Gogols Satire heute noch kommt.
Premiere ist am 31. Oktober 2025. Kommt vorbei – und taucht mit uns ab in eine Welt voller Intrigen und Spiegelbilder!