Nach zwei erfolgreichen Komödien brauchte es schon etwas Überzeugungsarbeit, um die Mitglieder für eine Tragödie zu begeistern. Doch mit Hilfe einiger schlagfertiger Argumente waren bald alle Zweifel verflogen.
Obwohl für eine Tragödie kein Happy End vorgesehen ist, war diese Form des Dramas für Aristoteles – griechischer Philosoph (384 – 322 v. Chr.) – wichtiger als die der Komödie. Im Zentrum der Tragödie steht ein Mensch mit edlem Charakter und besten Absichten. Am Ende wird er dennoch scheitern. Die Zuschauer aber sollen mitfühlen und dabei «moralisch gebessert» werden.
Gotthold Ephraim Lessing (1728 – 1781), ein bedeutender deutscher Dichter und Dramatiker, nennt für die Tragödie noch ein weiteres Ziel: «Die Fähigkeit der Tragödie ist diese: sie soll unsere Fähigkeit, Mitleid zu fühlen, erweitern.»
Der Konflikt im Stück Hexenjagd ist vielfältig. Es geht um Moral und um den starken Wunsch, die klare Wahrheit zu besitzen. Vor allem aber geht es um die Frage der Macht: Wer hat das Sagen – die Kirche, das Gesetz, die Gelehrten? Oder sind es am Ende sogar die jungen Mädchen?
Schauen Sie selbst was dabei herauskommt, wenn man ob all den Vorurteilen und Ängsten und politischen, ideellen oder religiösen Vorbehalten hinweg vergisst, den gesunden Menschenverstand einzusetzen. Muten Sie Ihrem Einfühlungsvermögen wieder einmal ganz bewusst etwas zu! Lassen Sie sich dabei tragen von einer Prise Humor und der immer wieder hoffnungsvoll aufflammenden Bereitschaft zum guten Willen!
Um es mit den Worten von Aristoteles zu sagen: Sie werden am Ende durch Jammern und Schaudern eine Reinigung der Seele erfahren – und damit garantiert zufrieden und geläutert nach Hause gehen. Seien Sie herzlich willkommen, wir freuen uns auf Ihren Besuch!